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Kein »Regierungsghetto«

■ Senat will weniger Stellplätze und mehr Spree/ Fußläufigkeit gehöre zum Konzept des Regierungsviertels

Berlin. Nicht einverstanden ist der Berliner Senat mit den Vorstellungen der Bundesregierung zur Gestaltung des Regierungsviertels (wir berichteten). Wie der Staatssekretär der Stadtentwicklungsverwaltung, Wolfgang Branoner (CDU), auf Anfrage sagte, seien 2.500 Stellplätze dort zu viel. »Wir wollen einen hohen Anteil BVG-Benutzer, deshalb halten wir 1.000 Stellplätze für eine gute Verhandlungsgrundlage«, sagte Branoner.

Der Staatssekretär rechnet mit 2.000 bis 3.000 Beschäftigten im Spreebogen. Von den übrigen Anlagen, die im Regierungsviertel gebraucht würden, könne man einiges unter die Erde verlagern, etwa einen Teil der Busparkplätze. Den geplanten Hubschrauberlandeplatz könne man, statt direkt gegenüber der Charité am Kapelleufer, auch anderswo einrichten, meinte Branoner weiter. Der Platz müsse jedoch nahe dem Regierungsviertel liegen.

Die Stadtentwicklungsverwaltung lehnt es entschieden ab, den Spreeuferweg im Spreebogen zu sperren. »Niemand will ein Regierungsghetto«, sagte Branoner. Außerdem gehöre die »Fußläufigkeit« zum Konzept des Regierungsviertels.

»Die Leute sollen ihre Wohnungen auf dem Moabiter Werder schließlich auch zu Fuß erreichen können«. Genauere Ergebnisse soll der geplante Wettbewerb zum Regierungsviertel erbringen. Die Unterlagen dafür sollen Ende März, spätestens im April fertig sein. esch

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