Abbrand-Schimäre

Bundesumweltminister Töpfer hat per Weisung grünes Licht für die weitere Plutoniumverarbeitung in den Hanauer Atombetrieben gegeben. Eine ähnliche Plutoniumverarbeitung schlugen Töpfer und die Atomindustrie gestern auch zur Beseitigung des Waffenplutoniums in der GUS vor. Doch die Gleichung Plutonium plus AKW gleich Energie geht nicht auf. Es bleibt ein Restposten: Bei Produktion und Abbrand der plutoniumhaltigen Brennelemente fällt eine Menge Atommüll an. Vor allem aber wird das Plutonium beim Einsatz im Reaktor nicht wirklich weniger. Gerhardt Schmidt vom Darmstädter Öko-Institut faßt das so zusammen: „Aus Plutonium 239 wird im Reaktor Plutonium 241, das wiederum in Neptunium 237 zerfällt. Die Halbwertzeit von Neptunium ist hundertmal so lang wie die von Plutonium.“ Mit anderen Worten, das Atommüllproblem wird größer und langfristiger. Die Spaltprodukte nach dem Einsatz im Reaktor sind zwar nicht mehr so gut einsetzbar, „aber nach wie vor waffenfähig“. ten