Suchtprävention — Mehr Raum für die Kids

Friedrichshain. Mit vorbeugenden Maßnahmen soll dem Drogenmißbrauch vor allem von Jugendlichen Einhalt geboten werden. Mit dem neu eröffneten Jugendprojekt in der Böcklingstraße 9, kurz »Bö 9« genannt, soll Jugendlichen ein Freizeitangebot ohne Drogen gemacht werden. Der Laden ist der dritte von sechs geplanten Projekten des Trägervereins »Pad e.V.«, welcher durch den Berliner Senat und dem Bund gefördert wird. Pad steht für »parents against drugabuse«, Eltern gegen Drogenmißbrauch, doch mitnichten sind nur Eltern Mitglied in dem Verein, und bei der Eröffnung durch den Jugendsenator Krüger platzte die umgebaute Wohnung aus allen Nähten. Mit einer großen Küche und einem Werkraum und zwei »Saloons«, wie die Aufenthaltsräume von den Kids getauft worden sind, bietet die »Bö 9« ein Jugendzentren-Standard-Angebot, welches sich aber von dem 70er-Jahre-Funktionalschick westlicher Innenraumgestaltung erfrischend abhebt, selbst wenn Kiefer und Sisalfußboden auch hier dominierende Materialien sind.

Wenn der Ansatz von Pad e.V. auch über reine Unterhaltung hinausgeht — eine ständige Therapie ist nicht das Ziel des Projekts. Aber Alkohol und Nikotin sind in den Räumen geächtet, doch dies schien die Kids zumindest bei der Eröffnung nicht zu stören. Zur Not gingen sie für die Zigarette vor die Tür. Dirk O. Evenson