Jede sechste BrandenburgerIn arbeitslos

■ Arbeitslosigkeit sprunghaft gestiegen/ Über 420.000 in Berlin-Brandenburg ohne Beschäftigung

Berlin. Die Arbeitslosigkeit in Berlin-Brandenburg ist im Januar nach dem Auslaufen der Kurzarbeitergeld-Regelung stark gestiegen. Wie das zuständige Landesarbeitsamt am Mittwoch mitteilte, sind in ganz Berlin derzeit mehr als 222.000 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 24.000 mehr als im Dezember. Im Ostteil der Stadt stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 18.387 oder 18,6 Prozent auf 117.357. Bei einer Arbeitslosenquote von 17,2 Prozent ist damit heute jede sechste Ost-BerlinerIn ohne Beschäftigung.

Auch in West-Berlin hat die Arbeitslosigkeit — wie um diese Jahreszeit üblich — zugenommen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um fast 6.000 oder 6,1 Prozent auf 104.923. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von zehn auf 10,6 Prozent. Während im Westteil die Zahl der KurzarbeiterInnen um 33 Prozent auf mehr als 6.500 stieg, verringerte sie sich in Ost-Berlin um mehr als 68 Prozent oder knapp 29.000 auf 13.542. Mit über 9.000 Kurzarbeitenden verzeichnete der Bereich Elektrotechnik den stärksten Rückgang.

Wiederum konnte der Arbeitsmarkt durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente entlastet werden. So erhöhte sich im Ostteil der Stadt die Zahl der Beschäftigten in AB-Maßnahmen um fast zehn Prozent oder knapp 2.000 gegenüber dem Vormonat. Derzeit nehmen rund 136.000 Ost-BerlinerInnen Kurzarbeitergeld, berufliche Qualifizierung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder Altersübergangs- sowie Vorruhestandsgeld in Anspruch.

Auch in Brandenburg nahm die Arbeitslosigkeit im Januar sprunghaft zu. Ende des Monats waren 206.062 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, über 44.000 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich drastisch von 11,8 auf 16,8 Prozent. Damit hat heute bereits jede sechste BrandenburgerIn ihren oder seinen Job verloren.

Die Zahl der Kurzarbeitenden ging fast auf die Hälfte zurück, nämlich auf 83.272. Fast 81.600 Kurzarbeitende oder 49,5 Prozent wurden nach Auslaufen der speziellen Kurzarbeits-Regelung im Januar arbeitslos. Der Rückgang betrifft nach Mitteilung des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg fast alle Wirtschaftszweige.

Weiterhin konnte ein Teil der Entlassenen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aufgefangen werden, doch hat sich das Tempo bei der Schaffung solcher Stellen verringert. Ende des Monats waren mehr als 58.700 BrandenburgerInnen als ABM-Kräfte tätig. dpa