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Junge Union will Abtreibungspille

■ Einführung der "RU 486" abseits von Paragraph 218-Debatte mehrheitsfähig

Die klinische Einführung der sogenannten Abtreibungspille RU 486 für legale Schwangerschaftsabbrüche hat die niedersächsische Junge Union gefordert. Auf ihrem Niedersachsentag in Oldenburg sprachen sich die rund 200 Delegierten am Wochenende außerdem für den multinationalen Einsatz der Bundeswehr unter UNO-Kommando aus. In der Asyldebatte tritt der CDU-Nachwuchs für die Erhaltung des individuellen Rechtsanspruchs auf politisches Asyl ein.

Zur Ausgestaltung des Abtreibungsparagraphen 218 faßte der CDU-Nachwuchs keine Beschlüsse. Eckart von Klaeden, Jurastudent und neuer Landesvorsitzender der JU, erwartet jedoch eine Fristenlösung. Die Einführung von RU 486 halte er in der CDU für mehrheitsfähig, wenn der Streit um das Medikament von der Debatte um den Paragraphen 218 strikt getrennt werde. Es sei nicht einzusehen, daß einer Frau bei einer legalen Abtreibung mehr Schmerzen zugefügt werden sollten als nötig. Künftige Schwerpunkte der politischen Auseinandersetzung müßten nach Ansicht des neuen Landesvorsitzenden der soziale Wohnungsbau sowie eine ökologische Verkehrspolitik werden.

Einen Mangel an Solidarität in der CDU beim Umgang mit den Stasi-Akten beklagte in Oldenburg Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. Für den ehemaligen stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Lothar de Maiziere habe es in der Partei nicht soviel Verständnis gegeben, wie für den brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Dabei habe de Maiziere nicht mehr mit den DDR-Machthabern zusamengearbeitet als Stolpe. dpa

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