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Tausende begannen Marsch in den indischen Teil Kaschmirs

Berlin (taz) — Trotz des Verbots durch die pakistanische Regierung begannen gestern mehrere tausend Demonstranten ihren Marsch zur Kontrollinie zwischen dem pakistanischen und indischen Teil Kaschmirs. Die Grenztruppen Indiens und Pakistans stehen in Alarmbereitschaft.

Durch Straßensperren, künstliche Erdrutsche und die Zerstörung von Brücken versuchten pakistanische Behörden, den etwa 45 Kilometer langen Weg zwischen dem Ausgangsort Muzzafarabad und der Grenze zu blockieren. Nach Informationen eines britischen Journalisten aus Muzzarafabad sollen rund 150 Busse mit Demonstranten bei der Anfahrt gestoppt worden sein. Viele Teilnehmer seien aber zu Fuß weitermarschiert und hätten gestern bereits einige Blockaden überwunden. Auf den ersten 10 bis 15 Kilometern des Marsches, erklärte der Journalist im BBC, der den Zug begleitete, habe er keine pakistanischen Soldaten oder Polizisten gesehen. Die pakistanische Regierung hat erklärt, ihre Soldaten seien angewiesen, zu verhindern, daß die Marschierer die Kontrollinie erreichen. Indien hat angekündigt, daß seine Truppen bei Grenzverletzungen scharf schießen werden.

Der Chef der separatistischen „Jammu and Kashmir Liberation Front“ (JKLF), Amanullah Khan, die zu dem Marsch aufgerufen hat, will keinen Schritt zurückweichen: Auch wenn es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen komme, werde der Marsch fortgesetzt, sagte er.

Die JKLF, die 1965 gegründet worden war, fordert die Unabhängikeit eines vereinigten Kaschmir. Damit unterscheidet sich die Organisation von anderen militanten Gruppierungen, die den Anschluß des 1947 Indien zugeschlagenen Teils an Pakistan erreichen wollen. Diese werden mehr oder minder offen von der pakistanischen Regierung unterstützt. li

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