„Sich wohlfühlen und lernen“

■ Internatsschulen fürchten um Finanzierung / Angebote für 1.200 Kinder

Seit 1989 gibt es flächendeckend in ganz Bremen die sogenannten Tagesinternatsgruppen, in denen Aussiedlerkinder an zwei bis vier Nachmittagen pädagogisch betreut werden. Vom Bund aus dem Garantiefond finanziert, findet in 50 Gruppen für rund 1.200 Kinder, vorwiegend aus der Primarstufe, eine kostenlose außerschulische Förderung statt.

Auf Drängen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und verstärkten Anfragen aus den Schulen wurde dieses Förderungsprogramm im Herbst 1990 um 200 „Nichtaussiedlerkinder“ erweitert. Zehn schon bestehende Tagesinternatsgruppen wurden für lernschwache Kinder „geöffnet“. Die Gelder für diese „Öffnungsgruppen“ fließen aus dem Bremer Pott.

Die Zukunft dieser zwei Projekte ist jedoch ungewiß, da die Gelder vom Bund und der Kommune zunächst bis Ende dieses Sommers befristet sind.In einer Pressekonferenz äußern Vertreter der vier Trägerverbände, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Caritas und Diakonisches Werk die Hoffnung, daß diese „sinnvolle und erfolgreiche Arbeit“ auch in Zukunft fortgesetzt werden kann. Sie arbeiteten in ihrer allgemeinen Zielsetzung eng zusammen und begrüßten insbesondere die „gemischten“ Öffnungsgruppen, da sie helfen würden frühzeitig Vorurteile gegenüber anderen Kulturen abzubauen. Außerdem seien die Kinder, wenn sie aus verschiedenen Ländern kommen mehr und mehr gezwungen, deutsch zu sprechen. Hauptziel sei, neben konkreter Sprachförderung und Hausaufgbenhilfe, dann auch die Integration der Kinder in das deutsche Alltagsleben. Laut Franz-Heinrich Fischler, Geschäftsführer des Caritas geschehe das „spielend“, damit die Förderung nicht den Ruch einer Strafarbeit erhalte.

Die Schwerpunkte der einzelnen Verbände seien bei aller Gemeinsamkeit der vier Träger natürlich etwas unterschiedlich. Stefan Block vom ASB berichtete beispielsweise, daß die Gruppe der Schule am Ellener Brokweg insbesondere Wert auf musische Erziehung legt, um durch die Musik Barrieren abzubauen. Das Motto des Diakonischen Werks (“Sich wohlfühlen und lernen“) läßt sich als allgemeine Zielstzung aller Träger beschreiben. Konkret für die Diakonie bedeutet das beispielsweise, daß für die Kinder ein Essensangebot gemacht wird.

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