Rushdie-Freunde kontaktieren Iran

London (ap) — Freunde des britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie haben erstmals Kontakt mit iranischen Diplomaten aufgenommen, um eine Aufhebung des Mordaufrufs zu erreichen. Die Vorsitzende des Internationalen Komitees für die Verteidigung von Rushdie, Frances d'Souza, teilte auf einer Veranstaltung mit dem Romanautor am Freitag abend in London mit, die Diplomaten der iranischen Botschaft in Großbritannien hätten zwar erklärt, der Mordaufruf könne nicht zurückgenommen werden. „Aber die Tatsache, daß sie bereit waren, uns zu sehen, gibt Anlaß zur Hoffnung“, sagte d'Souza.

Rushdie wurde bei seinem überraschenden Auftritt in der Londoner Stationer's Hall von 300 Schriftstellern und Menschenrechtsaktivisten begeistert begrüßt, die sich ihm zu Ehren zu einer Konferenz über die Meinungsfreiheit versammelt hatten. Der Verfasser der Satanischen Verse verteidigte sein Werk als „einen ernsthaften, einen moralischen Roman“. Er weigere sich, länger eine „Unperson“ zu sein und von seiner Familie getrennt leben zu müssen.