Oberbürgermeister ist doch zuständig

■ Willms sucht Friedensgespräche mit Betrieben

Bremerhavens Oberbürgermeister Karl Willms hat sich in die Politik zurückgemeldet. Nachdem er vor zwei Wochen erklärt hatte, „die Kommune ist strukturpolitisch (für die drohende Arbeitslosigkeit nach dem Abzug der Amerikaner) nicht verantwortlich“, räumte er gegenüber den Vorsitzenden aller Betriebsvertretungen der Zivilangestellten ein, eine „ungute Formulierung“ gewählt zu haben.

„Politisch-moralisch“ fühlten sich er und der Magistrat sehr wohl in der Verantwortung, erläuterte Willms gestern noch einmal in einer Pressekonferenz: Der Abzug der in Bremerhaven stationierten Amerikaner bedeute eine „ungeheure Belastungsprobe“ für den Arbeitsmarkt der Seestadt. Wenn die Amis abziehen, werden auf einen Schlag knapp 1.100 Zivilbeschäftigte arbeitslos.

Willms versprach dem Vertreter der Zivilbeschäftigten, Reinhard Hensel, das Problem der drohenden Arbeitslosigkeit an die Kammern und die ortsansässige Wirtschaft heranzutragen. Der OB bestätigte aber, das eine Übernahme ehemaliger Mitarbeiter der US-Truppen in den öffetnlichen Dienstangesichts des engen Personalhaushaltes nur im Rahmen der Fluktuationsrate möglich sei. Eine Ausnahme wird möglicherweise nur für die 40 schwerbehinderten Mitarbeiter des US-Streitkräfte gemacht. Hier will der Magistratschef eine Übernahme prüfen lassen.

„Er hat gemerkt, daß seine frühere Aussage nicht haltbar ist“, würdigte Personalvertreter Hensel die Aussage des Kommunen- Oberhauptes. Um die Arbeitslosigkeit möglichst aufzufangen, sei die Ansiedlung von Gewerbe nötig, erklärte er. Es sei deshalb richtig, wenn sich die Kommune darum bemühe, das Gebäude und das Gelände der Carl-Schurz-Kaserne aus dem Bestand des Bundesvermögensamtes zu kaufen. Hensel schätzt, daß durch einen verbilligten Verkaufspreis des Bundes die zugesicherten Konversionsgelder „in Naturalien“ ausgezahlt werden sollen. mad