Stunden ohne Inlandszahlungsverkehr

■ In Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg streikten gestern einige tausend BankerInnen für höhere Löhne

Hamburg (dpa) — Ohne spürbare Auswirkungen für die Kunden ist offenbar der erste Tag im Streik des Bankgewerbes verlaufen. In Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg hatten gestern insgesamt mehrere tausend Angestellte von Großbanken die Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen.

In Frankfurt, wo einige hundert Beschäftigte der Commerzbank die Arbeit niederlegten, traf der Ausstand nach Darstellung von Gewerkschaft und Bankensprecher technische Abteilungen. So seien etwa 700 der 2.500 Arbeitsplätze des Inlandszahlungsverkehrs leergeblieben, berichtete ein Sprecher der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV). Ein Bank-Sprecher meinte hingegen, nur wenige hätten die Arbeit niedergelegt.

Auch in Düsseldorf streikten nach Darstellung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) etwa 450 Beschäftigte der Commerzbank drei Stunden lang. In Hamburg legte die Fahrbereitschaft der Hamburger Sparkasse zwischen 5 und 8Uhr die Arbeit nieder. In dieser Zeit verließ nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) kein Fahrzeug den Hof der Zentrale.

Wegen der Arbeitsniederlegung beim Inlandszahlungsverkehr rechnen die Gewerkschaften mit Zinsverlusten für die Commerzbank, da Einzahlungen nicht bearbeitet würden. Ein Bankensprecher dagegen meinte, dies habe keinerlei Auswirkungen. „Denn wo bestimmte Dinge nicht eingebucht werden können, können auch keine Zahlungen ausgebucht werden.“

Die Gewerkschaften DAG und HBV fordern für die 430.000 Beschäftigten der Branche Gehaltserhöhungen von 10,5 Prozent. Die Arbeitgeber wollen dagegen nur fünf Prozent mehr Einkommen zahlen.