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Wallraff versteckt sich

■ Morddrohungen gegen den Schriftsteller

Köln (dpa) — Nach Morddrohungen von Rechtsradikalen hält sich der Kölner Schriftsteller Günter Wallraff seit Donnerstag mit seiner Frau und seiner neugeborenen Tochter bei Verwandten im Rheinland versteckt. Weil er die Drohungen ernst nehme, werde er für eine Weile erst einmal nicht in sein Kölner Haus zurückkehren, sagte er in einem Telefongespräch. Wallraff hatte seine Frau Barbara und das Baby am Donnerstag aus einer Kölner Klinik abgeholt und war danach in das Rheinland gefahren. Der 49jährige, dem die Berliner Zeitung 'Super‘ Zusammenarbeit mit dem ehemaligen DDR-Ministerium für Staatssicherheit vorgeworfen hatte, sagte, er sei „sicher, daß es mir gelingen wird, den professionellen Fälschern dieses neuen Zentralorgans des Rufmordes in meinem Fall das Handwerk zu legen“. Er werde sich auch bemühen, ein hohes Schmerzensgeld zugunsten der Opfer des DDR- Zuchthauses Bautzen oder von amnesty international durchzusetzen. Die „Morddrohungen aus der rechtsradikalen Ecke“ gehen nach Meinung von Wallraff auf den „geradezu hymnischen Haßausbruch des ARD-Kommentators aus Bayern“ zurück. Wallraff bezog sich damit auf den Fernseh-Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, Heinz Klaus Mertes, der sich in einem Kommentar zu den Vorwürfen gegen Wallraff geäußert hatte.

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