piwik no script img

PDS-Präsidium über Transfer nicht informiert

Berlin. Das PDS-Präsidium war nach Angaben des früheren Finanzchefs der Partei, Wolfgang Langnitschke, über die Verschiebung von 107 Millionen Mark aus dem Parteivermögen auf Auslandskonten nicht informiert. Der Beschluß zur Sicherung des Vermögens vor einer drohenden Enteignung sei jedoch auf allen Parteiebenen befürwortet worden, betonte Langnitschke gestern vor dem Berliner Landgericht. Mit ihrer Aktion seien die Angeklagten dieser Strategie gefolgt.

Wie schon der frühere PDS-Vizechef Wolfgang Pohl räumte Langnitschke den Geldtransfer ein, betonte aber, er habe damit kein Geständnis abgelegt. »Hätten wir nicht versucht, das Vermögen zu retten, wäre es Untreue gewesen«, erklärte der Angeklagte, der wegen Untreue vor Gericht steht. Die Frage der Vermögenssicherung für das Überleben der Partei war nach seinen Worten in allen Gremien der PDS wichtiges Thema. Die konkrete Umsetzung habe im Präsidium allerdings niemanden interessiert — nach dem Motto: »Mein Name ist Hase.« Übermorgen will mit dem Hallenser Karl- Heinz Kaufmann auch der letzte der drei Angeklagten in dem Prozeß sein Schweigen brechen. dpa

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen