Klassenlehrer müssen nicht länger arbeiten

Berlin. Die Regierungsfraktionen CDU und SPD haben sich in der Frage der Pflichtstundenerhöhung für Lehrer auf einen Kompromiß geeinigt. Danach müssen Lehrer mit Ausnahme von Klassenleitern der Stufen 1 bis 10 und Schulleitern sowie ihrer Stellvertreter künftig in der Woche eine Stunde mehr arbeiten als früher. Außerdem soll die Stundentafel unter anderem in den Klassen 2 bis 6 um eine und in der Klasse 11 um zwei Stunden gekürzt werden. Die Leistungskurse in der gymnasialen Oberstufe sollen jeweils von sechs auf fünf Stunden verringert werden.

Ziel der Regierungsfraktionen sei gewesen, die notwendigen Einsparungen im Schulbereich zu erbringen, aber gleichzeitig die pädagogische Qualität an den Schulen »so wenig wie möglich« zu verringern, sagte die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Cordula Kollotschek, am Mittwoch im Rathaus Schöneberg. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Helmut Fechner, bezeichnete die Kompromißlösung angesichts der angespannten finanziellen Situation des Landes, die auch 1993 wieder eine Nettoneuverschuldung von rund 5,8 Milliarden Mark notwendig mache, als »vertretbaren Beitrag«.

Die GEW bezeichnete die von Schulsenator Klemann vorgelegte Lösung gestern als »völlig inakzeptabel« und kündigte an, an dem Streikaufruf für den 31. März festzuhalten. dpa