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Bohrschiffe von Statoil ausgelaufen

■ Proteste von Greenpeace gehen auf dem Wasser weiter

Bei den Protesten gegen die Probebohrungen für die „Europipe“ im Wattenmeer sind gestern sieben Mitglieder von „Greenpeace“ vorübergehend festgenommen worden. Die Deutsche Presseagentur meldete gestern, daß Greenpeace „den kühlen Krieg eröffnet“ habe. Nach Angaben der Polizei habe ein Gummiboot von Greenpeace eines ihrer Boote „gerammt.“

Die Bohrschiffe des norwegischen Energiekonzerns Statoil haben inzwischen, trotz der Proteste und Blockaden vom Montag, ihre Arbeitspositionen bei Minsener Oog und Nordeney eingenommen — natürlich nicht ohne zahlreiche Begleitung. Eines der Bohrschiffe, die „Rochen“, hat allein schon einen Schutzring aus fünf großen Polizeibooten, Schlauchbooten und sogar einem Polizeihubschrauber um sich herum. Eine halbe Meile südlich, gut in Sichtweite, liegt die „Moby Dick“, das Aktionsschiff von Greenpeace. Auch gestern haben die AktivistInnen versucht, die Bohrschiffe an ihrer Arbeit zu hindern. Mit Schlauchbooten fuhren sie zur „Rochen“. Mehrere der GreenpeacerInnen kletterten an Deck, ketteten sich am Bohrgestänge fest und entfalteten ihr Banner: „Die Europipe führt nicht durchs Watt.“

Wie berichtet, hatten die Bohrschiffe die Erlaubnis zu den Erkundungsbohrungen bereits am Montag erhalten. Die Verwaltung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer hat in Absprache mit dem Niedersächsischen Umweltministerium den Probebohrungen zugestimmt.

Das Ministerium betont, daß mit dieser Zustimmung noch nichts über den endgültigen Verlauf der Trasse entschieden sei. Die Bohrungen um Minserner Oog sollen sogar „mit Vorzug“ erledigt werden, weil in diesem Vogelschutzgebiet Anfang April die Brutzeit beginnt. Gegner der Trassenplanung für den Gastransport sehen in dem Vorhaben der Statoil die ersten Schritte einer Zerstörung und Industrialisierung des Wattenmeeres.

Greenpeace will seine Aktionen fortsetzen. me

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