Scharfes Rauchverbot in der Uni

■ Maßnahme gegen Formaldehyd-Belastung der Luft / Sanierung des GW2 nötig

Mit einem Flugblatt werben jetzt Rektor, Kanzler, Personalrat un beriebsärztlicher Dienst gemeinsam für die Einhaltung des Rauchverbots in der Bremer Universität. Unter dem Motto „...es ist schon genug Formaldehyd in unserer Luft!“ weist das Flugblatt auf den Zusammenhang von Zigarettenrauch und gesundheitsschädlicher Belastung der Atemluft durch die giftige Chemikalie hin. Bereits mit dem Rauchen von sechs Zigaretten während eines normalen Arbeitstages sei die Luft eines durchschnittlich großen Arbeitszimmers von 20 Quadratmetern mit einer Formaldehyd-Konzentration verseucht, die den Grenzwert des Bundesgesundheitsamtes um das Doppelte übersteige.

Aus zwei Gründen stellt sich das Formaldehyd-Problem in der Universität vor allem im Gebäude GW2. Durch die dort überall abgehängten Decken sind alle Räume lufttechnisch miteinander verbunden — der Zigarettenrauch aus einem Raucherzimmer belastet somit gleichzeitig auch die Luft aller anliegenden Räume. Und außerdem wurde beim Bau des Gebäudes GW2 in den 70er Jahren für Decken- und Wandverschalung Formaldehyd verwendet.

Schließlich dünsten auch viele der Büro- und Seminarmöbel aus der Gründungszeit der Universität das Gift immer noch aus. Langfristig soll das Gebäude GW2 deshalb gründlich saniert werden. „Das geht allerdings in die Hunderttausende“, weiß Uni- Pressesprecher Eberhard Scholz, und deshalb nicht sofort zu machen. Das Rauchverbot dagegen sei kostenlos und sofort umsetzbar.

Eigentlich ist das Rauchen in der Universität sowieso schon seit 1988 verboten. Eingehalten wurde die Verfügung des Rektors jedoch höchstens dort, wo Nichtraucher direkt gegen die Luftverschmutzung aus Glimmstengeln protestiert hatten. Künftig soll das Rauchen nicht nur vor und während aller Veranstaltungen und Gremiensitzungen, sondern auch in den Treppenhäusern, Aufzügen und Fluren der Universität unterbleiben. Ase