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Thailands Armeechef wird doch Premier

Bangkok (wps/taz) — Die Nominierung des Putschistenführers General Suchinda Kraprayoon zum Premierminister Thailands „ist die beste Alternative im Interesse der nationalen Sicherheit“, erklärte ein Parteisprecher der zukünftigen Regierungskoalition am Sonntag in Bangkok. Kurz zuvor hatte der bislang favorisierte Geschäftsmann Narong Wongwan seine Bewerbung zurückgezogen, nachdem er wegen mutmaßlicher Rauschgiftgeschäfte ins Zwielicht geraten war. Das US-Außenministerium hatte bestätigt, daß Narong im vergangenen Jahr die Einreise in die USA verweigert worden war. Narong selbst hat jede Verwicklung in den Drogenhandel abgestritten. Es ist jedoch bekannt, daß einige seiner engsten Mitarbeiter im Drogengeschäft aktiv sind.

Die fünf militärnahen Parteien, die nach der Wahl vom 22. März die neue Regierung stellen werden, wollen nun trotz angekündigter Proteste an der Nominierung von Armeechef Suchinda festhalten. Suchinda war Anführer des Putsches vor 14 Monaten, der die gegenwärtige Militärjunta an die Macht gebracht hatte. Der General hatte bei den Parlamentswahlen nicht kandidiert, doch die vom Militär durchgesetzte Verfassung erlaubt die Berufung eines nicht gewählten Premiers. StudentInnen und Oppositionsparteien hatten bereits angekündigt, daß es im Falle seiner Ernennung zu Unruhen kommen werde. li

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