„Hisb-Allah“ greift israelischen General im Südlibanon an

Beirut (afp/ap/taz) — Bei einem Angriff auf einen israelischen Militärkonvoi im Südlibanon wurden am Montag zwei israelische Soldaten und drei Araber getötet und eine unbekannte Anzahl von Menschen verletzt. In einem in Beirut veröffentlichten Kommuniqué bekannte sich gestern die proiranische Palästinenserorganisation „Islamischer Dschihad in Palästina“ zu dem Anschlag. Die zum „Hisb-Allah“-Umfeld zu rechnende Organisation sprach von Vergeltung für die Ermordung des Hisb-Allah-Generalsekretärs Mussawi durch israelische Militärs im Februar.

Nach Angaben israelischer Militärs lauerten die Angreifer den acht Fahrzeugen an einer Kreuzung in der von Israel beanspruchten „Sicherheitszone“ auf und beschossen sie mit Raketen und Sturmgewehren. Als die Israelis das Feuer erwiderten, wurden demnach drei der Angreifer getötet. Augenzeugen berichteten dagegen, die Angreifer hätten zwei am Straßenrand deponierte Bomben per Fernsteuerung gezündet. Die Attacke richtete sich offenbar gezielt gegen den israelischen Generalmajor Jizchak Mordechai, der nach unbestätigten Berichten aus Beirut leicht verletzt worden sein soll. Israelische Militärs behaupten dagegen, Mordechai habe sich kurz vor dem Anschlag mit einem Hubschrauber aus dem Konvoi abgesetzt. Der Generalmajor gilt als einer der Drahtzieher hinter dem israelischen Attentat gegen den Generalsekretär der schiitischen „Hisb-Allah“, Scheich Abbas Mussawi. Dieser war im Februar gemeinsam mit seiner Frau und seinem fünfjährigen Sohn von israelischen Soldaten erschossen worden.

Beobachter betonen die Parallelen zwischen den beiden Anschlägen. Mordechai befand sich auf dem Rückweg aus dem Ort Adeisse, wo er aus Anlaß des islamischen Festes Aid al-Fitr vor Schiiten eine Rede gehalten hatte. Mussawi war im Februar ebenfalls auf dem Rückweg von einer Ansprache, als aus israelischen Hubschraubern das Feuer auf seinen Wagen eröffnet wurde.

Nach Informationen aus Beirut sollen gemeinsam mit Mordechai in dem Konvoi auch der Chef der mit Israel kollaborierenden „Südlibanesischen Armee“, General Antoine Lahad, und der Befehlshaber der israelischen Armee in der israelisch kontrollierten Zone, Colonel Shlomo Hassoun, gefahren sein. Letzterer ist auch für die Arbeit des israelischen Geheimdienstes Shin Bet im Südlibanon zuständig.

Kurz nach dem Anschlag begannen israelische Militärs und Einheiten der SLA, schiitische Dörfer nördlich der „Sicherheitszone“ mit Granaten zu beschießen. Nach Angaben der libanesischen Polizei dauerte der Granathagel mehrere Stunden an. Über die Anzahl der Opfer wurden keine Angaben bekannt. taud