Zwei rechte Streithähne

■ „Republikaner“ und DVU weisen Spekulationen über eine Rechtsallianz zurück

München/Berlin (ap/dpa/bb) — Die Vorsitzenden der rechtsextremen Parteien „Deutsche Volksunion“ (DVU) und „Republikaner“, Gerhard Frey und Franz Schönhuber, haben sich nach ihren Wahlerfolgen in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg gegenseitig scharf angegriffen und Spekulationen über eine Rechtsallianz von sich gewiesen. Frey sagte am Dienstag in München, man werde bald über Schönhuber sagen können, „über allen Gipfeln ist Ruh“. Schönhuber nannte Frey einen „NS-Devotionalienhändler“.

Ein mögliches Zusammengehen mit den „Republikanern“ sei abwegig, sagte Frey. Der Rep-Vorsitzende Franz Schönhuber bekräftigte: „Es gibt bei uns einen Parteibeschluß, daß wir niemals mit Rechtsgruppierungen, die im Verfassungsschutzbericht als verfassungsfeindlich eingestuft sind wie die DVU und die NPD, eine Allianz eingehen.“ Schönhuber hatte die DVU als „Phantompartei“ bezeichnet, die es eigentlich gar nicht gebe. Umgekehrt erinnerte DVU-Vorsitzender Frey an die „linke“ Vergangenheit Schönhubers.

In Berlin ist es innerhalb der CDU zu Meinungsverschiedenheiten über eine mögliche Zusammenarbeit mit den „Republikanern“ gekommen. Während der CDU-Bundestagsabgeordnete Heinrich Lummer in Baden-Württemberg Koalitionsverhandlungen mit den „Republikanern“ nicht ausschließen will, lehnt der Generalsekretär der Berliner CDU, Klaus-Joachim Kierey, eine Zusammenarbeit ab. Der Graben zwischen Union und „Republikanern“ sei so groß, „daß er von der Union nicht übersprungen wird“, so Kierey. Lummer hielt dagegen, „die ,Republikaner‘ sind mindestens so koalitionsfähig wie die Grünen“. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Berlin, Helmut Fechner, forderte unterdessen, die Christdemokraten sollten sich „nach den jüngsten Entgleisungen“ von Lummer trennen.