piwik no script img

Umweltwirtschaft

■ Ein sanftes Wirtschaftswachstum ist einer Entwicklungsstudie zufolge ein Muß

Bedauerlich, daß nur die „lauten“ Umweltgefahren wie Lärm, Luftverschmutzung oder die Erwärmung des Erdklimas Aufmerksamkeit erfahren. Dies meinen zumindest die Autoren des Berichts über menschliche Entwicklung, denen zufolge sich die armutsbedingten „stillen“ Bedrohungen, auf das Leben einer wesentlich größeren Zahl von Menschen auswirken. So würden jährlich vier Millionen Menschen an akuten Durchfallerkrankungen sterben, 1,3 Milliarden Weltbürger hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 2,3 Milliarden mangele es an sanitären Einrichtungen.

Der Report lehnt es ab, als Reaktion auf „laute“ und „leise“ Umweltverschmutzung das Wirtschaftswachstum zu stoppen oder gar zurückzuschrauben. „Wachstum ist keine Option, Wachstum ist ein Muß.“ Die Frage sei nur: Welche Art von Wachstum?

Der Report erinnert hierzu an gängige, wenn auch von konkreter Umsetzung noch weit entfernte Gedankenmodelle für einen „umweltfreundlichen Entwicklungsweg“, zum Beispiel eine einschneidende Reduzierung des Weltenergieverbrauchs in den Industriestaaten. Er entwickelt außerdem verschiedene „Umweltbesteuerungssysteme“, die internationalen, von der UNO entwickelten Öko-Programmen zugute kommen sollen. Ausdrücklich erwähnt wird hier die 1991 von der Weltbank und verschiedenen UNO-Unterorganisationen gegründete „Globale Umweltbehörde“ (GEF), deren Mandat und finanzielle Kapazitäten ausgeweitet werden sollten.

Einnahmequellen für die GEF könnten eine globale, von jedem Staat erhobene Einkommensteuer von 0,1 Prozent des Bruttosozialproduktes, eine in den reichen Ländern kassierte Verbrauchssteuer für fossile Brennstoffe, eine „Umweltverschmutzungssteuer“ für emittierte Kohlendioxide und andere Schadstoffe sowie eine „Steuer für globales Gemeingut“ für die Nutzung der Meere, der Antarktis oder des Weltraums sein. Reimar Paul

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen