Härter ist schneller

■ Softstreik bringts nicht.

Die Einleitung kommt bürgerfreundlich daher. Mit den ersten Streikaktionen versuchen die Gewerkschaften, die Kommune und die öffentlichen Betriebe selbst zu treffen. Kaum ein Alltagsgeschäft ist gestern...

Das Werben der Gewerkschaft um das Wohlwollen der Bürger resultiert aus einem tiefsitzenden schlechten Gewissen. Zu stark assoziiert man mit der Deutschen Bundesbahn und der Post den Pleitegeier, zu oft muß man täglich die Erfahrung machen, daß der öffentliche Dienst aus einer Reihe von Schlafmützen besteht, die sich in 40 langen Dienstjahren ihre Pensionsberechtigung ersitzen. Und die wollen mehr Geld?

Nur der knallharte Streik wird schmerzhaft ins Gedächtnis rufen, welche Arbeiten hier ganz stillschweigend verrichtet werden. Mit Rücksicht erkaufte Solidarität ist im Streik der falsche Weg. Deshalb ist es gut, wenn die Streiks ab heute härter werden: Die Ernsthaftigkeit der Forderungen spiegelt sich in der Gewalt der Streikwelle. Je eher die Arbeigeber landunter schreien, umso schneller ist der Arbeitskampf vorbei. Markus Daschner