Senator: Keine Verwechslungsgefahr

■ Privates Lehrinstitut darf in der Technischen Universität Studiengänge anbieten

Schöneberg. Wissenschaftssenator Manfred Erhardt (CDU) sieht die Nutzung von Räumen der Technischen Universität (TU) für die Weiterbildungsveranstaltungen einer privaten »Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Berlin GmbH« als unproblematisch an. In diesem Tenor ist die Antwort aus seinem Hause auf eine kleine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Prof. Michael Tolksdorf gehalten.

Wie die taz mehrmals berichtete, bietet die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) im Gebäude der Universität Berufstätigen zur Weiterbildung ein Wirtschaftsstudium an. Für den Abschluß des Studiums, dessen Lehre eine Reihe von Uni-ProfessorInnen in Nebentätigkeit bestreiten, verlangt die VWA rund 7.000 DM.

Eine Verwechslungsgefahr zwischen den von der TU verliehenen akdemischen Graden (Diplome und Magister Artium) und den Abschlüssen, die die VWA anbiete, bestehe nicht, heißt es in der Antwort des Wissenschaftssenats auf Tolksdorfs Anfrage. Denn an der Weiterbildungseinrichtung werde ein »Betriebswirt (VWA)« angeboten, schreiben die Beamten Manfred Erhardts. Tatsächlich wirbt die VWA in ihren Broschüren mit »Wirtschafts-Diplom Betriebswirt (VWA)«.

Die Veredelung des VWA-Prüfungsausschusses durch ein Mitglied des Senats wird in der Antwort nur halbherzig dementiert. »Bisher« seien dahingehende Absprachen noch nicht getroffen worden. An Miete muß die VWA — je nach Raumgröße und wie alle anderen Nutzer auch — zwischen 350 und 2.000 Markentrichten.

Daß die VWA als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) organisiert ist, gehöre nicht in den Aufgabenbereich des Wissenschaftssenators, ist seinen Ausführungen zu entnehmen. Lediglich bei der Werbung der VWA für das von ihr angebotene Studium sieht der Wissenschaftssenat Probleme. Insgesamt könne die Werbung der VWA geeignet sein, »in der Öffentlichkeit die gebotene Trennung zwischen einer Hochschulausbildung und der von der VWA betriebenen beruflichen Fortbildung zu verwischen«. Der Senat habe die Verwaltungsakademie aufgefordert, dies künftig zu vermeiden.

Michael Tolksdorf kommentierte Manfred Erhardts Ausführungen, die Antworten seien »schön allgemein« ausgefallen. cif