Uni von Bir Zeit offen

■ Palästinensische Studierende dürfen wieder lernen

Tel Aviv (taz) — Teile der Universität von Bir Zeit in der israelisch besetzten Westbank sind gestern wieder geöffnet worden. Die Hochschule war nach Beginn der Intifada von israelischen Militärs geschlossen worden. Gestern durften die Fakultäten für Naturwissenschaften und Technologie ihren Betrieb wiederaufnehmen, die Öffnung der geisteswissenschaftlichen Abteilung soll in zwei Monaten genehmigt werden. Als Voraussetzung für die Wiedereröffnung hatte der israelische Verteidigungsminister Arens vom Leiter der Universität, Dr. Gabi Baramki, verlangt, politische Demonstrationen an der Uni zu unterbieten. Unter ähnlichen Bedingungen war in den letzten Monaten auch den anderen fünf palästinensischen Hochschulen die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs gestattet worden.

Der Uni in Gaza-Stadt wurde vor einer Woche mit erneuter Schließung gedroht, weil sich dort Anhänger der islamistischen Palästinenserorganisation „Hamas“ versammelt hatten. Von der Wiedereröffnung der beiden Fakultäten in Bir Zeit profitieren nur etwa fünfzehn Prozent der insgesamt 2.500 eingeschriebenen Studierenden. Allerdings waren sie von der Schließung am härtesten betroffen. Während sich GeisteswissenschaftlerInnen zu klandestinen Seminaren in Privatwohnungen trafen, mußten die auf Labors und Geräte angewiesenen TechnikerInnen und NaturwisschenschaftlerInnen ganz auf ihr Studium verzichten. awo/taud