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Zum Diktat!

■ Der Kulturrat ist gegen die neuen Philharmoniker

Mit neunschwänzigen Worten geißelt der Bremer Kulturrat die jüngsten Pläne dreier Senatsressorts, die „Deutsche Kammerphilharmonie“ aus Frankfurt nach Bremen zu holen. „Es geht dabei nicht um die bekannte Qualität des Klangkörpers oder dessen Konkurrenz für das Bremer Musikleben“, heißt es in einer Erklärung, die sich im übrigen aber schroff gegen eine Finanzierung der Neulinge aus Haushaltsmitteln wendet: Es bliebe „gelinde gesagt völlig unverständlich, wie plötzlich eine kommunale Verpflichtung von jährlich mindestens DM 1 Million eingegangen werden kann.“ Das sei angesichts der Kürzungen anderenorts „unverantwortlich“.

Sodann wendet sich der Kulturrat der zuständigen Senatorin zu und fährt fort: „Der ganze Vorgang macht deutlich, daß der neuen Kultursenatorin von den alten Seilschaften der Kulturverwaltung, die ja für die heutige Misere verantwortlich sind, ein eigenes kulturpolitisches Profil nicht zugetraut wird. Nicht Frau Dr. Trüpel bestimmt die Kulturentwicklung in Bremen, ihr werden die kulturellen Highlights und Prestigeobjekte in der ansonsten chronischen Mangelsituation von der SPD-Equipe und dem Wirtschaftssenator diktiert.“

Auch unser altbewährtes „Philharmonisches Staatsorchester“ sowie „StudentInnen des Fachbereichs Musik an der Hochschule für Künste“ haben bereits Protestnoten eingereicht. schak

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