50 Kilo Kokain im Bremer Hafen entdeckt

■ Zollfahnder arbeiteten mit einer neuen Methode / „Keine getürkte Aktion“

Rund 50 Kilogramm Kokain mit einem Verkaufswert von etwa 6,5 Millionen Mark hat die Zollfahndung im Neustädter Hafen sichergestellt. Das in Beuteln verpackte Rauschgift wurde in einem aus Kolumbien stammenden Container unter anderen Waren gefunden. Der Container war per Schiff aus Buenaventura/Kolumbien nach Amsterdam verfrachtet und von dort auf einen LKW umgeladen und nach Bremen gebracht worden. Festnahmen gab es allerdings keine; die vorgesehehen Abnehmer konnten nicht festgestellt werden.

Weitere Einzelheiten gab der Zoll nicht bekannt: „Das ist über einen ganz neuen Fahndungs-Weg gelungen, und den möchten wir nicht bekanntmachen“, sagte gestern ein Zoll-Sprecher, „sonst läßt sich die andere Seite wieder etwas Neues einfallen.“ Es handelte sich allerdings nicht um eine Aktion des Bundeskriminalamtes, das schon öfter in Kolumbien als getarnter Kunde in Erscheinung getreten war, um in Deutschland die Händler festnehmen zu können: „An diesem Fund war nichts getürkt“, so der Zoll- Sprecher.

„Innerhalb von zwei Monaten ist den Drogenfahndern ein weiterer bedeutender Schlag gegen die Drogenmafia gelungen“, feierte die Zollbehörde den Fang. Ende März hatten die Zollbeamten ebenfalls im Neustädter Hafen auf einem Frachter 36 Kilogramm Kokain sichergestellt; vor vier Wochen entdeckten Arbeiter in einem Container aus Ecuador im Güterverkehrszentrum 90 Kilogramm des Rauschgiftes. Damit sind in diesem Jahr bisher in den Bremer Häfen rund 180 Kilogramm Kokain sichergestellt worden. skai