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Boat people müssen zurück

London/Hongkong (dpa/taz) — Vietnam und Großbritannien werden voraussichtlich Anfang kommender Woche ein neues Abkommen über die Zwangsrepatriierung vietnamesischer Boat people aus Hongkong unterzeichnen. Von diesem Abkommen werden über 40.000 VietnamesInnen in Hongkonger Lagern betroffen sein, die keine Anerkennung als politische Flüchtlinge erhalten haben oder deren Asylantrag voraussichtlich abgelehnt wird.

Dies sei „der Anfang vom Ende“ eines 18jährigen Dramas, erklärte ein britischer Diplomat in der Kolonie. Innerhalb dieser Zeit waren Hunderttausende Vietnamesen nach Hongkong geflüchtet. Das Außenministerium wollte die Anwendung von Gewalt bei der Rückführung nicht ausschließen.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten die Regierungen in Hanoi und London bereits ein weniger weitreichendes Rückführungsabkommen unterzeichnet. 1992 sind daraufhin nur noch sieben Boat people in Hongkong gelandet. Die Zahl derjenigen, die nach der Ablehnung ihres Asylantrages freiwillig zurückkehrten, ist stark gestiegen.

Der sich anbahnende Wandel in der US-amerikanischen Vietnam- Politik könnte dazu führen, daß die USA dieses Mal keine lautstarke Kritik an der Zwangsrückführung erheben. li

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