Recyclinghöfe ohne ABM dicht

■ Müll-Annahmestellen in Hemelingen und Oberneuland sind ab heute dicht

Wer heute bei den Recyclinghöfen in Oberneuland oder Hemelingen Papier, Altglas oder Kompost abgeben will, steht vor verschlossenen Türen. Außerdem werden zahlreiche Schulklassen und Kindergärten, die sich im Infozentrum des Recyclinghofs Findorff kundig machen wollten, wieder ausgeladen. Der Grund: Die Bremer Recyclinghöfe fehlen seit dem 1.Mai 32 MitarbeiterInnen, deren ABM-Anträge nicht mehr genehmigt wurden. Dabei hat es vor allem die Beschäftigten getroffen, die mit Sicherheitstechnik, Arbeitsorganisation oder Umwelterziehung beschäftigt waren. Mit sozial benachteiligten Langzeitarbeitslosen alleine sind die Recyclinghöfe aber nicht zu halten.

„Seit Wochen werden Hoffnungssignale ausgesendet, aber konkret getan wird nichts“, beklagte sich gestern der Projektleiter der Recycling-Höfe, Eckhard Gerard. „Man schiebt uns von einem Ressort zum anderen.“ So steht das Umweltressort auf dem Standpunkt, daß die Recyclinghöfe in erster Linie Beschäftigungsinitiativen sind, die von der Arbeitssenatorin gestützt werden müssen. Die wiederum möchte das Umweltressort in die Finanzpflicht nehmen. Ein Hoffnungsschimmer könnte ein Vertrag bieten, den der Umweltsenator mit dem Dualen System Deutschland abschließen will, und mit dem zusätzliches Geld für die Abfallwirtschaft hereinkommen soll. Doch dies wird nicht vor dem 1.1.93 der Fall sein. „Ich glaube nicht, daß wir uns da 'rüberretten“, meint Gerard. Wenn die ABM-Bewilligungspraxis so weitergeht, dann ist am 1.9. auch in Findorff, Huchting und Bremen- Nord Schluß. hbk