Völlig überflüssig und viel zu teuer

■ Die Inhaltsstoffe von Isogetränken sind kaum einen Pfennig wert/ Teurer Preis für umweltbelastende Verpackung/ Mineralwasser oder Saftschorlen sind für Freizeitsportler billiger und besser

Isogetränke, die Joggern und Freizeitkickern ebenso wie Hochleistungssportlern neue Kraft geben sollen, sind nicht nur vollkommen überflüssig. Einige enthalten auch zuviel Nitrat oder Zucker. Außerdem zahlen die Kunden den teuren Preis hauptsächlich für die Verpackung. Die Inhaltsstoffe einer Dose sind kaum einen Pfennig wert, wie eine neue Untersuchung des 'Öko- Test‘-Magazins zeigt.

Wenn Fußballstars zum kräftigen Spurt in die Tiefe des 16-Meter- Raums ansetzen, Leichtathleten demnächst über die Olympiabahnen sprinten oder Tennisspieler den Schläger schwingen, steht ihnen angeblich ein geheimnisvoller Zaubertrank zur Seite: Isogetränke sollen den Mineralienverlust im Körper schnell ausgleichen und außerdem für Vitaminnachschub sorgen. Was dem Sportidol recht ist, läßt sich der Freizeitsportler einiges kosten. Bei jährlichen Steigerungsraten von über zwanzig Prozent peilen die Hersteller dieses Jahr in Deutschland einen Umsatz von mindestens 170 Millionen Mark an.

Dabei ist jede Mark zuviel. Alle vierzehn von 'Öko-Test‘ untersuchten Isodrinks sind nicht empfehlenswert. Die Vitamine in den angeblichen Fitmachern machen sich zwar in der Werbung ganz gut, sind aber überflüssig, denn Sportler haben keinen erhöhten Vitaminbedarf. Erhöhte Nitratwerte sowie der zugesetzte Zucker, der nur Durst auf mehr macht, sind weitere Negativpunkte.

Die bei starken Belastungen auftretenden Verluste an Mineralstoffen lassen sich wesentlich preiswerter und gesünder durch Mineralwasser und Fruchtsäfte decken. Vom Genuß stark mineralienhaltiger — hypertonischer — Getränke wie Gatorade ist ohnehin abzuraten: Sie ziehen Wasser in den Darm und können Durchfall verursachen. Auch isotonische Getränke, deren Mineralienkonzentration der menschlichen Körperflüssigkeit gleicht, sind nicht die beste Lösung. Denn bei intensivem Schwitzen verliert der Körper mehr Wasser als Mineralien. Sportler sollten ihren Durst daher mit hypotonischen Getränken löschen, die Spurenelemente in geringer Konzentration enthalten. Wichtig an den Isogetränken ist nur die Verpackung.

Sie ist in der Regel äußerst aufwendig: Bis zu einem Fünftel des Verkaufspreises entfällt darauf. Nicht nur besonders umweltbelastend, sondern auch energieaufwendig ist die Abfüllung in Aluminiumdosen. Der Energieverbrauch für die Produktion einer 250-Milliliter- Dose liegt bei 1,3 Megajoule. Zum Vergleich: Ein Megajoule reicht aus, um eine 100-Watt-Birne über zwei Stunden lang brennen zu lassen.

—Greifen Sie in der Halbzeitpause oder nach dem Waldlauf statt zu Isogetränken besser zu einer Flasche Mineralwasser, einer Apfelsaftschorle oder einem kalten Früchtetee. Diese Getränke enthalten die notwendigen Mineralstoffe und sind wesentlich billiger. Birgit Schumacher