„Sportschau“ kaputt

■ Über Fußball in ARD und ZDF wird noch verhandelt

Die Verhandlungen zwischen der Münchner Verwertungsgesellschaft ISPR und ARD und ZDF über die zukünftige „Zweitverwertung“ von Fußballbundesliga- Spielen nach 19.15Uhr sind noch nicht abgeschlossen. Das bestätigte auf Anfrage der Bayerische Rundfunk, dessen Intendant Scharf die Verhandlungen für die ARD führt. Nach ARD-Ansicht ist „Angst vor der Sportschau“ der Grund dafür, daß in Zukunft keine bundesweiten Bundesligaberichte in der ARD mehr möglich sein sollen.

Aus dem Umfeld der Verwertungsgesellschaft ISPR, die dem Springer-Verlag und der Kirch- Gruppe gehört und die Fußballrechte vom DFB erwarb, wurden unterdessen die Eckdaten der Neuregelung bekannt. Danach soll der von Kirch-Gruppe und Springer- Verlag maßgeblich getragene Privatsender Sat.1 ab 15.August samstags ab 18Uhr als erster TV- Sender über die Spiele der Fußball- Bundesliga mit längeren Filmausschnitten berichten.

Die ARD müßte ihre Sportschau (18.10Uhr) in der bisherigen Form aufgeben und könnte ab 19.15Uhr innerhalb des Regionalprogramms des Ersten Programms Spielausschnitte von vier bis fünf Begegnungen zeigen. Das ZDF sendet wie bisher einen zusammenfassenden Bericht vom Spieltag der ersten (und zweiten Liga) im Aktuellen Sportstudio am späten Samstagabend.

Nach den bislang unbestätigten Meldungen müssen ARD und ZDF für die Rechte jährlich durchschnittlich rund 55 Millionen Mark aufwenden. Die Sportverwertungsgesellschaft ISPR hatte die Fußballrechte für die kommenden fünf Jahre zu einem Gesamtpreis von 700 Millionen Mark vom deutschen Fußball-Bund (DFB) erworben. epd/taz