China bestätigt unterirdischen Atomtest

Peking/Tokio (afp/taz) — China hat am Freitag bestätigt, daß es einen unterirdischen Atomversuch vorgenommen hat. Gleichzeitig rief es jedoch erneut zu einem weltweiten Verbot von Nuklearwaffen auf. Genauere Angaben zu dem Atomtest wollte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums nicht machen. Die Zahl der Atomtests sei in China von allen fünf Atommächten am geringsten, sagte er.

Schwedische Wissenschaftler in Uppsala hatten am Donnerstag morgen gegen 7Uhr MESZ eine „sehr starke“ unterirdische Explosion in der Region von Xinjiang im Nordwesten Chinas registriert. Sie gaben ihre Stärke mit 7,3 auf der Richterskala an. Es sei die stärkste Explosion, die in China seit 1976 registriert worden sei. Die im Zweiten Weltkrieg mit Atombomben angegriffenen japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki protestierten unterdessen bei der chinesischen Botschaft in Tokio gegen die Atomtests. Die Umweltorganisation Greenpeace schätzte in Neuseeland den Versuch als Unfall oder politische Warnung ein.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums betonte, China trete im Rahmen der Abrüstung für ein völliges Verbot von Atomversuchen ein. Die USA, die in der Vergangenheit bislang weit mehr Atomversuche unternommen haben, hätten keinen Grund, chinesische Versuche zu verurteilen.