Schmerz der Erinnerung

■ Rathenower Ausstellung zur Deportation von Juden

Rathenow. Genau 50 Jahre nach der Deportation von Juden aus dem Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow ist gestern im Heimatmuseum der Stadt unter bewegter Teilnahme von etwa 150 Bürgern eine Sonderausstellung eröffnet worden. Sie widmet sich der Geschichte der dortigen jüdischen Gemeinde und des benachbarten Kibbuz. Etwa 1934 hatte ein jüdischer Anwalt in Steckelsdorf ein Lager für Jugendliche eingerichtet, in dem sie Landwirtschaft erlernen und sich so auf das Leben in einem Kibbuz in Palästina vorbereiten konnten. Doch fast niemand überlebte den Holocaust.

Wie der Generalkonsul Israels, Mordechay Lewy, bei der Eröffnung betonte, habe die Bevölkerung Ostdeutschlands »keinen dezimierten Wissensstand, aber einen sehr verzerrten« gehabt. Er sei der Hoffnung, daß die Auseinandersetzung der Bürger mit der Geschichte dazu beitrage, daß die Rathenower ein neues Bild für die Vergangenheit und Zukunft erhalten. adn