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Palästinensischer Delegationschef in Bonn

Bonn (dpa) — Der palästinensische Chefdelegierte bei den Nahost-Friedensverhandlungen, Haidar Abdel Shafi, ist am Montag im Bonner Auswärtigen Amt mit Staatsminister Helmut Schäfer zu einer Unterredung über den Stand der Nahost- Gespräche zusammengetroffen. Damit hat die Bundesregierung erstmals offiziell Kontakt mit der palästinensischen Verhandlungsdelegation aufgenommen. Anfang Juli wird auch Shafis Stellvetreterin Hanan Ashrawi auf Einladung der Regierung in Bonn erwartet.

Abdel Shafi, der sich auf Einladung der SPD-nahen Friedrich- Ebert-Stiftung in Bonn aufhält, hatte vorher Israel für das Stocken der Friedensgespräche verantwortlich gemacht. Vor Journalisten sagte er, die Verhandlungen steckten in einer Sackgasse, weil Israel mit seiner „uneinsichtigen Haltung“ und anhaltenden Völkerrechtsverletzungen jeden Fortschritt verhindere. Dies sei auch eine Herausforderung der USA und der europäischen Demokratien.

Der palästinensische Politiker warnte davor, dem Wunsch Israels nach deutschen Milliarden-Krediten nachzukommen. Die Palästinenser seien sich des historisch bedingten besonderen Verhältnisses zwischen Deutschen und Juden bewußt, doch sollten diese besonderen Beziehungen nicht die aktuelle Politik beeinflussen oder Kredite an Israel rechtfertigen. Abdel Shafi appellierte an die Bundesregierung, sich in der EG im Interesse eines Friedens für Druck auf Israel einzusetzen. Israel sei besonders empfindlich, was den Zugang zum geplanten europäischen Binnenmarkt betreffe.

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