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Als eigenständige Firma mit dem Namen „Dokfilm Gesellschaft für Film-, Video und TV-Produktionen mbh“ will der bisherige Babelsberger Betriebsteil des Defa-Studios für Dokumentarfilme weiterarbeiten. Mit der Privatisierung der neuen Produktionsgesellschaft durch die Treuhandanstalt ist nach Angaben von Geschäftsführer Thomas Schmidt im zweiten Quartal dieses Jahres zu rechnen. Um eine Übernahme hätten sich mehrere mittelständische Unternehmen beworben. Im Gespräch sei auch eine „(Teil-) Übernahme“ durch das bestehende Management.
Die neue Gesellschaft übernehme das „Kerngeschäft“ der bisherigen Gesellschaft Defa-Studio für Dokumentarfilme, heißt es in der Mitteilung vom Dienstag. Bis auf weiteres übernimmt die Gesellschaft auch den Gesamtbestand an Filmen und Videos des Dok-Archivs, einschließlich aller Rechte sowie alle Archivmitarbeiter. Künftig sei für das Archiv eine Stiftung im Gespräch.
Die zur Kirch-Gruppe gehörende Firma Taurus hatte zum 1.April von der Teuhandanstalt die Defa Synchron GmbH in Berlin-Johannisthal und den Berliner Betriebsteil der Defa-Studios für Dokumentarfilme erworben.
Wie jeden Donnerstag die verläßlich traurige Meldung über die Kinohitparade. Der amerikanische Erotik-Thriller Basic Instinct bleibt auf dem ersten Platz unter den Publikumsfavoriten in den deutschen Kinos. Vom 28. bis 31.Mai 1992 wollten nach Angaben der Fachzeitschrift 'Filmecho/Filmwoche‘ noch mehr Zuschauer als in der Vorwoche, nämlich 375.752, das spannungslose, schlecht gespielte und gemachte Spektakel nicht versäumen. Mit 141.891 Besuchern katapultierte sich die Hollywood-Komödie Stop! Oder meine Mami schießt! mit Sylvester Stallone gleich auf den zweiten Platz. Rang drei unter den Top Ten hielt auch noch in der siebten Woche der US-Thriller Eiskalte Leidenschaft, der weitere 42.052 Zuschauer anzog. Das einzig Gute: Die französische Horrorkomödie Delicatessen verzeichnet mit jeder Woche wachsende Zuschauerzahlen und verteidigte bei 23.504 Besuchern den fünften Platz gegen die Hollywood-Konkurrenz.
The Hudsucker Proxy ist der Titel des nächsten Films der Coen-Brüder, den die beiden für die Warner Brothers produzieren und drehen werden. Der 25-Millionen-Dollar-Film — eine hohe Summe im Vergleich zu den Budgets von Arizona Junior, Miller's Crossing und Barton Fink — erzählt von einem jungen Mann, der seine Karriere in der Poststelle eines großen Unternehmens beginnt und, nachdem sich sein Boß aus dem Fenster stürzt, zum Generaldirektor aufsteigt. Joel Coen führt die Regie, während sein Bruder Ethan die Produktion übernehmen wird. Beide sind für das Drehbuch verantwortlich. Die Dreharbeiten sollen noch in diesem Herbst beginnen.
Auch der Mühlheimer Regisseur Christoph Schlingensief, der mit dem Deutschen Kettensägenmassaker Achtungserfolge erzielte, dreht zur Zeit. Terror 2000 heißt der Film. Er handelt von zwei Gladbecker Geiselnehmern („Rössler“ und „Jablonski“), die in die ehemalige DDR untertauchen und dort als Jungkapitalisten die Bevölkerung terrorisieren.
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