Nickel im Essen

■ Nickelreiche Lebensmittel machen Allergikern zu schaffen

Etwa 15 bis 20 Prozent der Bundesbürger, so die Schätzung des Bundesgesundheitsamtes, leiden an einer Nickelallergie. Von der Kontaktallergie sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Doch nicht nur Modeschmuck und Jeansknöpfe machen Nickelallergikern zu schaffen. Auch durch Nahrungsmittel können die juckenden Bläschen und Ekzeme hervorgerufen werden.

Nickel gelangt tagtäglich über die Nahrung in den Körper. Bei einigen Allergikern macht es sich auch auf diesem Weg von innen her bemerkbar. »Wer bereits sensibilisiert ist, kann nach einiger Zeit auch zu allergischen Reaktionen auf nickelhaltige Lebensmittel neigen«, heißt es beim Allergiker- und Asthmatikerbund in Mönchengladbach. Der Ausschlag macht sich dann genau an den Körperstellen bemerkbar, die früher einmal intensiven Kontakt mit dem Metall hatten. Die Ärzteschaft ist sich jedoch wie so oft nicht einig: Während einige Mediziner solche Fälle als sehr selten erachten, schätzen andere, daß mehr als ein Viertel der Nickelallergiker auch auf die Aufnahme mit der Nahrung reagieren.

Der erste Ratschlag, den Hautärzte Betroffenen üblicherweise geben, ist, keine Kochtöpfe aus Edelstahl zu benutzen. Denn beim Kochen von sauren Lebensmitteln kann ein Teil des Nickels, das im Chromnickelstahl des Kochgeschirrs enthalten ist, herausgelöst werden. Von starren Diäten rät man im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schwallenberg jedoch ab. Statt dessen wird den Patienten empfohlen, zunächst einmal die nickelreichen Lebensmittel wegzulassen. Wenn dann keine Ekzeme mehr auftreten, wird überprüft, ob das eine oder andere nicht doch in kleinen Mengen vertragen wird.

Als nickelreich gelten alle Nahrungsmittel, die mehr als 50 Mikrogramm Nickel pro 100 Gramm enthalten. Neben Getreide gehören dazu Pekan-, Cashew-, Erd-, Wal- und Haselnüsse, süße Mandeln sowie Pistazien; Sojabohnen, Linsen, Bohnen, Erbsen; Kakaopulver und Schokolade; Broccoli, Wirsing, Süßkirschen; Bückling, Hecht, Hummer und Muscheln. sab/schu