piwik no script img

Countdown am Berg

■ Indurain hat beim Giro noch die Italiener zu fürchten

Vercelli (dpa) — Wieder einmal traten die Sprinter auf den Plan. Der 25jährige Mario Cippolini gewann am Dienstag die 17. Etappe des Giro d'Italia von Sondrio nach Vercelli im Spurt und kam damit bereits zu seinem dritten Tageserfolg. Das 203 Kilometer lange, fast durchgehend flache Teilstück der Italien-Rundfahrt brachte die erwartete Massenankunft des kompletten Feldes und damit erneut eine Chance für die schnellen Spurter, sich in Szene zu setzten.

Hinter Cippolini sicherten sich nach 5:15:36 Stunden Fahrtzeit mit Adriano Baffi und Giovanni Fidanza weitere Italiener die Spitzenplätze. Der ursprünglich auf dem dritten Platz registrierte Alessio di Basci (Italien) wurde auf den letzten Platz zurückgestuft. Er hatte Fidanza im Spurt unkorrekt behindert.

Spitzenreiter aber bleibt weiter der Spanier Miguel Indurain, der auch den kommenden Tagen ruhig entgegensieht. „Meiner Meinung nach habe ich nur noch zwei ernsthafte Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg: Chiappucci und Vorjahressieger Chioccioli. Chiappucci macht den stärkeren Eindruck.“

Die Gastgeber setzen vor allem in die kommenden drei Etappen große Hoffnungen. Die Steigungen sind hochprozentiger, hier soll Indurain mit pausenlosen Angriffen „mürbe“ gemacht werden. Da am Sonntag mit einem 66 Kilometer langen Zeitfahren der Schlußpunkt unter die 3.828 km lange Rundfahrt gesetzt wird, bedeutet das ein Stück harter Arbeit. Die Italiener müssen nicht nur den Rückstand zu Indurain wettmachen. Wenn sie ihr Vorhaben umsetzen wollen, müssen sie auch mit einem gehörigen Vorsprung vor Indurain in das Zeitfahren gehen.

Entsprechend ruhig verlief die 17. Etappe, die einen Durchschnitt von 38,593 km/h brachte. Lediglich zehn Kilometer vor dem Ziel gelang es einer Fünf-Mann-Gruppe mit dem Cottbuser Olaf Jentzsch, bis auf 30 Sekunden zu entkommen. Dann aber machten die Teams für ihre guten Sprinter Tempo, und schnell waren alle wieder beisammen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen