Internationaler Fonds gegen Drogen

■ Krüger und Penkert auf drogenpolitischen Studienreisen in Stockholm und Buenos Aires

Berlin. An einem internationalen Fonds zur Stärkung der Drogenpolitik will sich auch Berlin beteiligen. Das teilte Jugendsenator Thomas Krüger (SPD) gestern mit. Ins Leben gerufen wurde der Fonds kürzlich bei einem Treffen von über 100 »Bürgermeistern der Städte der Welt« in Buenos Aires, an dem auch Krüger teilnahm. Finanzieren soll er sich aus Spenden und Erlösen aus dem Verkauf von Briefmarken und Münzen sowie Geldern aus Wirtschaft und Kommunen. Die UNO soll die Gelder verdoppeln. 70 Prozent der Gewinne sollen nichtindustrialisierten Weltstädten zukommen. Außerdem brachte Krüger aus Buenos Aires die Anregung mit, Drogenhilfe flexibler zu gestalten. Nach dem New Yorker Vorbild müsse auch hier schneller auf Modedrogen eingegangen werden können.

Landesdrogenbeauftragter Wolfgang Penkert machte sich derweil in Stockholm drogenpolitisch schlau. In Schweden existiert eine regionale Versorgungsverpflichtung der Kommunen. Drogenabhängige werden registriert, betreut und notfalls zur Entgiftung zwangsuntergebracht. 350 von etwa 3.000 Junkies werden mit Methadon substituiert. In Stockholm habe er den Eindruck gewonnen, daß »wir das Drogenproblem im Griff behalten können, ohne Haschisch und Heroin zu legalisieren«, so Penkert. Außerdem wünsche er sich auch in Berlin ein stärkeres Engagement der Eltern (in Stockholm, so Penkert, liefen an ihren Jacken erkennbare Elterngruppen abends durch die Straßen und diskutierten mit Jugendlichen). Ausbauen wolle er vor allem eine »drogenunspezifische Beratung Jugendlicher« sowie eine Vernetzung der verschiedenen Beratungs- und Hilfsangebote. jgo