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Schwarze Liste abgelehnt

■ Charité weist Forderung des Wissenschaftssenators zurück

Mitte. Der Rat der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität (Charité) hat Wissenschaftssenator Manfred Erhardt (CDU) zur Rücknahme seiner Dienstanweisung aufgefordert, eine Namensliste von 400 zu kündigenden Mitarbeitern an die Behörde zu übergeben. In einem Brief, dem die Mitglieder des Gremiums am Mittwoch mehrheitlich zustimmten, wird die Anordnung als »massiver Eingriff in den Erneuerungsprozeß der Charité« gewertet. Die Maßnahme bedeute eine erneute Verunsicherung der Mitarbeiter, verbunden mit weiteren Verlusten an Leistungsträgern und damit negativen Folgen für Lehre und Forschung. Nach einer Weisung des Wissenschaftssenators soll die Klinikumsleitung bis zum 20. Juni eine Vorschlagsliste mit 400 Namen von zu entlassenden Beschäftigten, vorwiegend Naturwissenschaftlern und Ärzten, übergeben. Als »sittenwidrig« und jeder Rechtsgrundlage entbehrend hatte der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Bert Flemming, die Anfertigung »schwarzer Listen« bezeichnet. jgo

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