Bewohner der Hafenstraße kündigen Widerstand an

Hamburg (ap) — Die Bewohner der Hamburger Hafenstraße haben Widerstand gegen die beabsichtigte Räumung einer Wohnung in den Häusern an der Elbe angekündigt. Vor Journalisten erklärten sie am Montag in der Hansestadt, sie wollten „keinen Krawall“, aber die Konfrontation gehe nicht von ihnen aus. Der Gerichtsvollzieher soll am Mittwoch morgen kommen, um eine der Wohnungen zu räumen. Sie war bisher vom Hauptmieter, dem Verein Hafenstraße, untervermietet worden.

Die Gerichte hatten entschieden, daß es sich um eine gewerbliche Nutzung handele, die nicht dem Kündigungsschutz für Wohnungsmieter unterliege, wie der Anwalt der Hafenstraße, Jens Waßmann, erklärte. Der Vorstand der evangelischen Friedenskirche Altona forderte den Besitzer, die Hafenrand GmbH, auf, die Wohnung direkt an die Bewohner zu vermieten.

Nicht von dieser Entscheidung betroffen sind jene Wohnungen, die über den Pachtvertrag des Vereins Hafenstraße an gut 100 Bewohner untervermietet worden waren. Hier hat sich die Waage in den juristischen Verfahren zugunsten der Hafenstraße geneigt, wie Waßmann erläuterte. Von 13 Amtsgerichten hätten neun eine Räumung abgelehnt, drei zugestimmt, eine Entscheidung stehe noch aus.

Das Landgericht will sich im August damit befassen. Waßmann forderte, die Stadt müsse die Häuser einem anderen Träger übergeben. Vorstellbar sei eine Mietergenossenschaft. Vor einigen Wochen hatten auch Hamburger Künstler angeboten, die Häuser zu kaufen und freiwerdende Wohnungen zu Ateliers umzuwidmen.