USA: Termin für Entführungsprozeß

Los Angeles (ap) — Ein amerikanischer Bundesrichter hat gestern den 25. August als vorläufigen Termin für den Prozeß gegen Humberto Alvarez-Machain festgesetzt. Die Entführung des mexikanischen Arztes in die USA war vom Obersten Gerichtshof in Washington sanktioniert worden. Es gilt aber als wahrscheinlich, daß dieser Termin nicht eingehalten werden kann, da die Verteidigung die Entführung erneut auf dem Rechtsweg anfechten will.

Humberto Alvarez-Machain, der sich seit 27 Monaten in amerikanischer Untersuchungshaft befindet, wurde zusammen mit einem anderen Beschuldigten in Handschellen dem Bundesrichter Edward Rafeedie in Los Angeles vorgeführt. Dieser hatte ursprünglich geurteilt, die Entführung sei unrechtmäßig gewesen. Nachdem der Supreme Court in Washington aber entschieden hatte, die Verschleppung verstoße nicht gegen den Auslieferungsvertrag zwischen den USA und Mexiko, mußte er nun einen Prozeßtermin festsetzen. Alvarez Machain, ein Gynäkologe aus Guadalajara, wird beschuldigt, an der Folterung eines Agenten der amerikanischen Behörde für die Bekämpfung des Rauschgifthandels beteiligt gewesen zu sein. Ein Drogenboß soll diesen Beamten in Guadalajara verschleppt, gefoltert und schließlich ermordet haben. Alvarez-Machain wird vorgeworfen, er habe seine ärztlichen Fähigkeiten zur Verfügung gestellt, um den Agenten während der Folter am Leben zu halten, als das Opfer befragt wurde.