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Demo für Bleiberecht

■ Gegen Abschiebung von Vertragsarbeitern der Ex-DDR

Berlin. Etwa 500 Menschen forderten am Donnerstag abend auf dem Alexanderplatz die Durchsetzung eines Bleiberechtes für ehemalige DDR-Vertragsarbeiter. »Keine Abschiebung« hieß es auf großen Transparenten.

Eine Sprecherin der Vereinigung der Vietnamesen in Berlin begrüßte den Beschluß des Abgeordnetenhauses vom 18.Juni, durch den der Senat aufgefordert wird, sich gemeinsam mit den neuen Bundesländern für eine Aufenthaltserlaubnis der rund 15.000 Betroffenen einzusetzen. Die bloße »Aufenthaltsbewilligung« ohne Recht auf Arbeit und Wohnung habe Tausende ihrer Landsleute in Deutschland in eine verzweifelte Lage gebracht, denn nach Vietnam könnten sie nicht zurück: »Dort erwarten uns Diskriminierung und Mißhandlungen.«

Von 18.000 in den Jahren 1979 bis 1989 in die DDR geholten Mosambikanern seien noch 800 hier, berichtete ein Sprecher der »Initiativgruppe Mosambik«. Jetzt, wo sie sich nach jahrelanger Isolierung in Wohnheimen und unter schweren Arbeitsbedingungen eingelebt hätten, sollten sie weg.

Zu der Kundgebung hatten verschiedene Parteien, Ausländer-Vereine und Initiativen aufgerufen. Sie forderten zugleich die Aussetzung von Abschiebungen bis zu einer endgültigen Entscheidung. Dafür hatte sich auch die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP) eingesetzt. adn

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