Für Verzehrverbot

■ Empörung nach dem Lauenburger Chemiebrand

Nach dem Großbrand in dem Textilreinigungsbetrieb in Lauenburg an der Elbe hat die Organisation „Eltern für unbelastete Nahrung e.V.“ ein Verzehrverbot von in der Region angebauten Nahrungsmitteln sowie eine Schließung aller Kinderspiel- und Sportplätze gefordert. Bei dem Großfeuer war eine große Giftgaswolke freigesetzt worden, die vom Wind nach Süden getrieben wurde, sich dann aber auflöste. In dem betroffenen Gebiet waren daraufhin Bodenproben entnommen worden. Außerdem prüfen

Experten zur Zeit, ob neben Nitrose-Gasen, Salzsäure und Laugen auch Dioxin-Verbindungen in die Luft gelangten.

Angela Marx-Sieborath, stellvertretende Vorsitzende von „Eltern für unbelastete Nahrung“, zeigte sich „empört“ darüber, daß noch am Nachmittag des Feuers Entwarnung gegeben worden sei, obwohl die ausgetretenen Giftgase auch längerfristig „krebserregend und damit lebendbedrohend seien“. Besonders gefährdet seien Salate, Kohl, Spinat, freiwachsendes Obst sowie Milch- und Milchprodukte.

Auch der Kieler Toxikologe Otmar Wassermann bezeichnete das Vorgehen von Politik und Verwaltung als „bemerkenswerten Dilettantismus“. Er forderte eine Sperrung der betroffenen Gebiete, bis gründliche Analysen weitere Entscheidungen ermöglichten. dpa

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