Nawrocki will gegen »Monitor« vorgehen

Berlin. Aus dem neuesten Skandal um die Olympia GmbH will Axel Nawrocki, Chef der Gesellschaft, vorerst keine Konsequenzen innerhalb des Hauses ziehen — im Gegenteil: der Geschäftsführer will gegen das Fernsehmagazin Monitor vorgehen. Nawrocki warf dem Magazin vor, mit der Manipulation eines Briefes Urkundenfälschung begangen zu haben. Das Magazin hatte bei einem Schreiben den Briefkopf der »Bossard Consultants« einkopiert. Sollte der Tatbestand der Urkundenfälschung erfüllt sein, werde man gegen den WDR vorgehen, kündigte Nawrocki an. Der Geschäftsführer bestätigte ansonsten aber den Bericht des Magazins vom Montag dieser Woche. Monitor hatte enthüllt, daß im vergangenen Jahr die von der Olympia GmbH beauftragte »Bossard Consultants« besondere Schwächen von Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ausspionieren wollte. Daß es ein Computerprogramm gegeben habe, mit dem entsprechende Daten festgehalten werden sollten, stritt Nawrocki nicht ab. Dieses Programm sei aber nie benutzt und noch im September letzten Jahres gelöscht worden. In bezug auf sein Unternehmen stelle sich die Frage, inwieweit Nikolaus Fuchs — Geschäftsführer der »Bossard Consultants« — auch Geschäftsführer bei der Olympia GmbH bleiben könne. Dies wolle man aber »nüchtern« entscheiden. Nawrocki betonte, daß sich Fuchs große Verdienste erworben habe und daß er kaum zu ersetzen sei. Den Schaden, den der neue Skandal bedeute, schätzte Nawrocki als gering ein. Die Bundestagsabgeordneten, die sich aufgrund der Affäre gegen die Bewerbung Berlins ausgesprochen hatten, seien schon immer gegen Olympia 2000 in Berlin gewesen. diak