Bilder, die unserem Land schaden

„Wenn der amerikanische und der französische Präsident und der britische Premierminister ihre Nationalhymne entgegennehmen und gleichzeitig werden sie niedergeschrien, dann sind das Bilder, die unserem Land schaden.“ So der Bundeskanzler am 7. Juli 1992.

Was mag das Ausland von der Außerkraftsetzung von Grundrechten und der Durchsetzung von Knüppelrecht gegen Plakatträger und Buhrufer halten? Was unserem Land mit Sicherheit schadet, sind Fernsehbilder über bayerisch-brutale Sondereinsatzkommandos, die gegen friedliche(!) DemonstrantInnen vorgehen, diese einkesseln, schließlich 500 abführen und in Sicherungsverwahrung nehmen.

Ich glaube ganz im Gegenteil, daß es unserem Land nützt, wenn alle Welt sieht, daß es in der reichen Bundesrepublik eine kritische Opposition gegen die bestehende Weltwirtschaftsordnung und die Ausbeutung des Südens durch den Norden gibt.

Statt ihre Nationalhymnen sollten die Staatschefs lieber unseren Protest „entgegennehmen“, lieber Herr Kohl. Andreas Becher, Sprecher im Vorstand der Grünen, KV Bonn