»Charité wird geistig ausgeblutet«

Berlin. Gegen den geplanten Stellenabbau von 400 Ärzten, Naturwissenschaftlern und wissenschaftlichen Mitarbeitern an der Ostberliner Charité hat der vor einer Woche gegründete »Aktionskreis 400« protestiert.

Damit seien wichtige Bereiche der Forschung, der medizinischen Versorgung als auch der Studentenausbildung stark gefährdet, hieß es gestern in einer Mitteilung. Von der Kündigung seien 300 Ärzte und Naturwissenschaftler — ein Viertel des wissenschaftlichen Personals — betroffen. Deshalb müsse selbst Trägern internationaler Forschungsprojekte gekündigt werden: »Damit wird die Charité geistig ausgeblutet«, sagte Sprecher Tomas Porstmann. Zu kündigende Mitarbeiter würden willkürlich ausgesucht, da eine personenbezogene Bewertung des gesamten Personals innerhalb des bis August gesetzten Zeitrahmens nicht erfolgen könne, hieß es weiter. Auch bestünde für sogenannte Bedarfskündigungen kein dringender Handlungsbedarf, da die Frist durch den Bundestag um ein Jahr verlängert worden sei.

Der »Aktionskreis 400« fordert die Abstimmung des Stellenabbaus in der Charité mit den Belangen des Klinikums, eine angemessene Übergangslösung sowie die soziale Absicherung der Gekündigten. Für kommende Woche wurden des weiteren Protestaktionen angekündigt. taz/dpa