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Die Gurke des Tages: Charles Barkley

Beim Qualifikationsturnier in Portland hatten die Gegner den Basketballern vom US-Traumteam mehr Autogramme abgenommen als Bälle, und auch beim ersten olympischen Match schien es den Angolanern wichtiger, ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit Magic Johnson zu ergattern, als den Korb zu treffen. Die Teilnahme der besten Basketballer der Welt hat die Olympischen Spiele in weiten Teilen der Welt zu einer Art All-Star- Match der US-Liga NBA mit Rahmenprogramm geraten lassen, und die millionenschweren Korbkünstler scheinen es zu genießen.

Allenthalben posaunen sie heraus, daß sie angetreten seien, der Welt die Überlegenheit der USA zu demonstrieren; von „Massakern“, die sie veranstalten wollen, ist die Rede; ihre Botschaft heißt nicht Goodwill, sondern Zerstörung. Der Traumteam-Sponsor, eine Schuhfirma, geht mit einem Comicstrip hausieren, in dem die Spieler wie monströse Ungeheuer aus einem futuristischen Film wirken, und NBA-Bully Charles Barkley, der auch daheim gern schlägt, spuckt, kratzt und schmäht, übertrug dieses Image mühelos auf den Platz, als er einem arglosen Akteur der hoffnungslos unterlegenen angolanischen Mannschaft mit voller Absicht seinen Ellenbogen ins Gesicht schmetterte. Die Schiedsrichter getrauten sich natürlich nicht, ein Mitglied der dollarträchtigen Supertruppe aus den USA des Feldes zu verweisen. Stellvertretend für das Hype-Team: Gurke für Barkley. Matti

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