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"Muß es unbedingt ein Spekulant sein?"-betr.: "Ein Jude in Deutschland, kein jüdischer Deutscher" von Micha Brumlik, taz vom 25.7.92

betr.: Ein Jude in Deutschland, kein jüdischer Deutscher“ von Micha Brumlik, taz vom 25.7.92

Ein Häuserspekulant wird nicht besser dadurch, daß er Jude ist. Ebensowenig wie Wohnraumvernichtung und BewohnerInnenvertreibung eine Rechtfertigung für Antisemitismus sind, ist das Coming-out eines Spekulanten ein Beitrag zur Emanzipation seiner Gemeinde, wie Micha Brumlik behauptet.

Im übrigen konnte sich Ignatz Bubis 1985 gar nicht selbst „outen“, da seine Tätigkeit bereits in den 70ern — spätestens nach dem Buch „Zum Beispiel Frankfurt“ von Jürgen Roth — republikweit bekannt war.

Als Tochter einer nichtjüdischen Mutter geht's mich ja nur ganz am Rande etwas an, aber Hand aufs Herz: Muß der zukünftige Repräsentant der Juden in Deutschland ausgerechnet ein Häuserspekulant sein? Eine Zierde ist das, mit Verlaub gesagt, nicht gerade. Jutta Oesterle-Schwerin, Bonn

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