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Gewaltopfer im Zug identifiziert

■ 28jährige Frau aus Verden bewußtlos im Krankenhaus / Tathergang unklar

Die lebensgefährlich verletzte Frau, die Reinigungskräfte am späten Mittwoch abend blutüberströmt im Großraumwagen eines Eilzuges auf dem Bremer Hauptbahnhof gefunden hatten (vgl. taz 31.7.), ist identifiziert. Nach Angaben der Polizei vom Freitag handelt es sich um eine 28 Jahre alte Altenpflegerin und Mutter von vier Kindern aus Verden. Sie liege noch immer vernehmungsunfähig mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen in einer Bremer Klinik.

Wie die Polizei weiter mitteilte, hat sich die Frau vor etwa einer Woche von ihrem Ehemann getrennt und ist mit ihren Kindern von Verden vorübergehend zu ihrem Vater nach Delmenhorst gezogen. Beschäftigt sei die Frau, die „mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Opfer eines Kapitalverbrechens ist“, als Altenpflegerin in Bremen.

Nach den bisherigen Ermittlungen war die 28jährige an ihrem arbeitsfreien Tag um 19.48 Uhr in Delmenhorst in den Eilzug nach Bremen gestiegen, um dort einen Arbeitskollegen abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich etwa 50 Fahrgäste im Zug befunden haben, von denen offenbar fünf ebenfalls in Delmenhorst zugestiegen waren. Mögliche Motive für das Gewaltverbrechen seien nach wie vor unbekannt.

Da auch der Tatverlauf für die Kriminalpolizei bisher völlig ungeklärt ist, hofft sie jetzt auf Zeugen aus dem Kreis der Fahrgäste des Eilzugs. Bisher hat sich allerdings keiner von ihnen gemeldet, und auch der Zugbegleiter konnte sich nicht an die Frau erinnern. Außerdem werden noch ein Schuh und die Handtasche der Überfallenen vermißt.

dpa/taz

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