BVG-Preise steigen wieder

■ Erhöhungen im Osten um bis zu 55 Prozent/ Grüne und PDS dagegen

Berlin. Die BVG-Fahrpreise sollen ab 1. Januar 1993 in West-Berlin um fünf Prozent steigen, in Ost-Berlin aber auf 80 Prozent des neuen Westtarifs klettern. Im Westen wird der Einzelfahrschein dann 3,20 Mark (jetzt 3,00 Mark), im Osten 2,80 Mark (jetzt 1,80 Mark) kosten, wie BVG-Abteilungsleiter Ulrich Mohneke gestern auf Anfrage mitteilte. Bei den Sozialtarifen seien die Erhöhungen jedoch nicht so stark.

Der sogenannte Ku'damm-Tarif soll von bisher 1,00 Mark auf 1,50 Mark angehoben werden. Die Umwelt-Jahreskarte soll statt 600 Mark dann 630 Mark kosten, das Umwelt- Abo statt bisher 630 Mark dann jährlich 680 Mark. Die sechs-Tage-Umweltkarte klettert von 28 Mark auf 30 Mark. Alle genannten Zahlen sind nur Empfehlungen, die der BVG- Verwaltungsrat laut Mohneke am Mittwoch beschlossen hat. Wie die Verkehrsverwaltung bestätigte, will der Senat am 18. August eine entsprechende Vorlage an das Abgeordnetenhaus verabschieden, das nach der Sommerpause den endgültigen Beschluß fassen soll.

Bei der Tariferhöhung für Ost- Berlin dürfe es keinen zu hohen Sprung geben, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Rainer Giesel, auf Anfrage. Ob man dem Vorschlag des BVG-Verwaltungsrates zustimmen werde, sei noch offen. Allerdings müsse die Differenz zwischen Ost- und Westtarifen verkleinert werden. Das Bündnis 90/ Grüne erklärte, die BVG-Preiserhöhung förderte den Drang zum Auto. Die PDS sagte, die damit verbundenen Mehreinnahmen von 50 Millionen Mark im Jahr seien beim BVG-Defizit von 1,5 Milliarden Mark ein Tropfen auf dem heißen Stein und könnten auch anders erwirtschaftet werden. esch