Im Oldenburger Polizeigewahrsam

Im Oldenburger Polizeigewahrsam

Zusammen mit den 53 anderen Blockierern der Oldenburger Daimler-Niederlassung „Rosier“ wurde Miriam B. gestern mehrere Stunden in Polizeigewahrsam festgehalten. Ihre Erlebnisse in der Hauptwache schildert sie der taz: „Nachdem ich mit dem Mannschaftswagen in die Polizeizentrale gebracht wurde, wurde ich mit zwei anderen Blockierern in eine Zelle gesperrt. Nach einer halben Stunde wurde ich rausgeholt und mit Fragen überhäuft. Im Nebenzimmer, wo die erkennungsdienstlichen Behandlungen stattfanden, hörte ich eine Freundin vor Schmerz schreien. Als ich deswegen aufsprang, nahm mich ein Beamter in den Polizeigriff, während mehrere andere Polizisten meinen Kopf gewaltsam zu Boden drückten. Ein Beamter erklärte zynisch: 'Wenn Du Dich wehrst, geht es Dir genauso wie der Frau nebenan'. Ich erklärte mich bereit, meine Fingerabdrücke nehmen zu lassen, wenn ich vorher meinen Anwalt sprechen könnte. Dies wurde mir ohne Begründung verwehrt. Als ich mich daraufhin weigerte, die Fingerabdrücke nehmen zu lassen, drehte mir ein Polizist mit den Worten 'Dann eben mit Gewalt' den linken Arm auf den Rücken. Währendessen legten mehrere Beamte eine Eisenkette um mein rechtes Handgelenk und schnürten mir durch langsames Zudrehen das Blut ab, bogen mir schließlich mit einem scharfkantigen Metallgegenstand jeden Finger einzeln nach außen. Während dieser halben Stunde wurde mein linker Arm gegen meinen Rücken gepreßt. Ich schrie vor Schmerz, verlangte mehrfach meinen Anwalt, erntete aber keine Reaktion. Als ich nach fast drei Stunden wieder gehen konnte, schmerzten meine Handgelenke immer noch so stark, daß ich mich in medizinische Behandlung begeben mußte. Diagnose: Strangulationsmerkmale und Quetschungen an beiden Handgelenken. mac