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Kinotips

KINOTIPS

„Karl Valentin, Münchner Komiker, Sohn eines Ehepaares“, so begann Valentin Ludwig Fey, geboren vor gut 110 Jahren in einer Münchner Vorstadt, seinen Lebenslauf. Der Sohn eines Transportunternehmers mauserte sich zu dem Komiker Karl Valentin, der wie ein Hungerkünstler aussah und von seinen Zeitgenossen Brecht, Tucholsky und Feuchtwanger mit Chaplin in einem Atemzug genannt wurde. Valentin, der Volkssänger, interessierte sich früh für das Medium und Anfang der 30er Jahre begann er Kurzfilme zu drehen. Die ranken sich um die Wunder der Technik im Alltag und den Tragöden als Witzfigur. Das Abaton setzt in dieser Woche die Valentin-Reihe mit fünf Kurzfilmen aus den Jahren 1934 bis 1941 fort: Im Schallplattenladen (1934), Der Theaterbesuch (1934), Das verhängnisvolle Geigensolo (1936), In der Apotheke (1941).(Abaton, ab heute, jeweils 18 Uhr)

Die Gebrüder Paolo und Vittorio Taviani haben 1984 fünf Novellen des sizilianischen Schriftstellers und Theaterautors Luigi Pirandello in Szene gesetzt. Der Film Kaos - Sizilianische Erzählungen zeigt den Marsch sizilianischer Auswanderer ans Meer, einen Mann, der zum Werwolf wird, und Bauern, die um das Recht kämpfen, auf ihrer Scholle begraben zu werden. Pirandellos Art, die Maskenhaftigkeit des Daseins durchsichtig zu machen, setzten die Brüder Taviani meisterhaft um.(Lichtmeß, 15.8.,22 Uhr)

Außerdem läuft heute White Sands an, der neue Thriller mit Mickey Rourke. Kritik siehe Überregionales (Gloria, Savoy, Passage)

Dem britischen Schauspieler Peter Chelsom hat der Wechsel in die Regie gutgetan, wie sein Erstlingswerk Hear My Song erkennen läßt. Die skurrile Geschichte einer vom Pleitegeier umkreisten Music-Hall in Liverpool und des jungen Managers, der sich eine Menge ausdenkt, um den Laden zu retten, hat das Lob, die witzigste Komödie dieses heißen Kinosommers zu sein, voll verdient.(Studio, Broadway)jk

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