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Soundcheck: Saadet Türköz / Go+ / We smile

SOUNDCHECK

Heute und morgen abend: Saadet Türköz. Die in der Türkei geborene Saadet Türköz setzt mit ihrem Gesang die Tradition ihrer Vorfahren fort, die aus Mittelasien stammen. Das muslimische Volk der Kasachen hat seine Wurzeln in China und der Mongolei. In den Berglandschaften wird bei jedem Anlaß gesungen, sowohl bei Festen als auch bei Todeszeremonien. „Ich befreundete mich mit Klängen, Stimmen und Liedern, in denen ich die Kräfte der Natur empfand. Daraus versuche ich eigene Improvisationen zu schaffen“, sagt die in Saint-Gall lebende Künstlerin über ihre Arbeit. Neben ihrer Vokalakrobatik singt die Dreißigjährige Lieder in türkischer und kasachischer Sprache, die von der Liebe, dem Tod, der Freude und der Fremde handeln. Sie fühlt sich aber auch zu den Existentialisten hingezogen und liest in türkischer Übersetzung Texte von Breton. Nikos Theodorakopulos

Monsun Theater, jeweils 20.30 Uhr

Heute abend: Go+ und We Smile. Wesentliche Korrekturen unternahm Norbert Müller, demiurgische Kraft von We Smile, um seine Band aus dem Opferstock der Brit- Pop-Nachmacher zu führen und zu einer lokalen Größe an Geist und Musik werden zu lassen.

Auf ihrer demnächst erscheinenden neuen CD Für Die Anderen arbeitet sich die Band, die schon immer Ohrwürmer komponieren konnte, auch an das Selbstverständnis der Hamburger Eigenschaften heran: Deutsche Text sind in der Überzahl, Kommentare wie „Popmusiker sind auch Künstler“ setzen den Lokalstil der charmant zerbrochenen Alltagsphilosophie fort und musikalisch gewinnen die Tugenden an Schärfe, wogegen die Schwächen in Gewinn gewandelt werden.

So schaffen We Smile eine gelungene Kooperation zwischen ihren alten Helden und ihren neuen Freunden. Hingehen und „Ein Anderer“ sein. Mit von der Partie: die rauhen Beat-Brummer von Go+. tlb

Honigfabrik, 21 Uhr

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